Gleich vorweg: Seit ich 1998 einen Stromschlag bekam, als ich in einen offenen Computer-Netzteil griff, bin ich nicht unbedingt ein Fan von Elekrizität. Wohl wahr, solange mein Fernseher mit Strom versorgt wird, ist’s mir recht – ich selber aber, muss mich nicht unbedingt wie ein I-Phone Akku fühlen. Insofern habe ich ein paar klitzekleine Bedenken beim EMS Training. Andererseits erklärt mir Silva geduldig, was bei der Elektromyostimulation (EMS) genau passiert und so kommt es, dass ich 10 Minuten später wie ein Cyborg verkabelt bin. Aus dieser Nummer komme ich also nicht mehr so ohne Weiteres heraus – es sei denn, ich oute mich als Angsthase.

In meinen Gedanken formt sich die Vorstellung, dass ich in ein paar Sekunden einen dissoziativen Krampfanfall habe und ich mich wild-zuckend und sabbernd am Boden wälze. Die Aussicht auf einen epileptischen Anfall macht mich etwas unentspannt und so versuche ich meine Haut noch zu retten, indem ich eine Laufrunde an der Donau vorschlage. Silva ignoriert meinen Vorschlag und meint, ich hätte ja schon das EMS Trainings-Outfit an und zugegeben: Der Cyborg Body fühlt sich auf meiner Haut sehr angenehm an! Zudem ist er wohlig warm und ich fühle mich darin unglaublich gut. Die angenehme und ruhige Art von Silva wischt meine Bedenken weg und so lasse ich mich bereitwillig für die nächsten 20 Minuten mit Strom foltern.

Körperspannung aufbauen und mein erster Strom

Ich folge den Instruktionen von Silvia, spanne meinen Körper etwas an und schon durchströmt mich ein absolut angenehmer 4 Sekunden dauernder Stromfluss. Es kitzelt ein wenig und ich merke, wie meine stimmulierten Muskeln wohlig warm werden. Meine Bedenken sind wie weggewischt und ich fordere mehr Spannung ein. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Muskulatur noch nie so gut wahrgenommen habe wie gerade jetzt eben.

Unter Silvias Anleitung mache ich Liegestützen, Sit-Ups, Trizeps-Übungen, probiere die Dynabänder aus und kann einfach nicht genug davon bekommen. Silvia bremst mich ein und meint, dass ich das EMS Training nicht unterschätzen darf. Ein 20-minütiges EMS Training entspricht in etwa einem 1,5 Stunden Training mit Gewichten. Ich kann es fast nicht glauben, die Übungen gehen mir so leicht von der Hand, dass ich richtig motiviert bin und ich gar nicht mehr aufhören möchte.

Vier Sekunden Strom, vier Sekunden Pause

Ich mag den  4- Sekunden Rhythmus. Der relativ flotte Wechsel zwischen Anspannung und Erholung macht mir das Gefühl, dass meine Muskelgruppen effizient und gut trainiert werden. Oberschenkel, Hintern, Arme Brust und Bauch werden abwechselnd und in verschiedenen Stromstärken stimmuliert. Dazu die motivierenden Anweisungen von Silvia, machen mein erstes EMS Training zu einen tollen Erlebnis. Ich fange an, selbst etwas zu experimentieren. Bevor der nächste Stromfluss kommt, lasse ich locker und merke wie meine Muskeln kontrahieren als würde ich Gewichte stemmen. Ein sensationelles Gefühl! Es ist, als würde mein Körper von selbst trainieren und ich wäre nur der Protagonist. Während des Trainings erzählt mir Silvia wie das Stromtraining auf meinen Körper wirkt:

Silvia Reiter: „EMS wird oft im Sport Bereich eingesetzt, um die muskuläre Leistungsfähigkeit zu steigern. Bei Profisportlern werden so systematische Trainingsprozesse unterstützt. Die wissenschaftliche Datenlage, wie EMS Training wirkt, ist inzwischen sehr umfangreich. Es zeigt sich, eine ausgeprägte Wirkung auf die muskulären Leistungsfähigkeit. Die Maximalkraft sowie die Muskelschnellkraft. Die Steigerung der Schnellkraft sind darauf zurückzuführen, dass das EMS Training bevorzugt die schnellzuckenden Muskelfasern ansprechen, die bei einem herkömmlichen Training  erst bei maximaler Last möglich sind“.

Nach Bauchcrunches und Liegstützen folgt ein angenehmes Ausklingen des EMS Trainings auf dem Cross-Trainer. Die Stromimpulse ändern sich nun in ein sanftes Klopfen und ich merke wie sich meine Muskulatur wieder entspannt. Während ich die letzen 5 Minuten gemütlich am Cross-Trainer trainiere, legt Silvia detailierte Informationen über meine verwendete Stromstärke an und stellt so sicher, dass ich beim nächsten Training noch effzienter trainiert werde.

Fazit:

Das EMS Training bei Silvia Reiter mach sensationell viel Spaß. Erst am Abend nehme ich einen leichten Muskelkater wahr. Das zeigt mir, dass ich, obwohl ich es kaum glauben mag, ein ernstaftes Muskeltraining absolviert habe. Das Beste daran ist, dass ich hierfür nur 20 Minuten aufwenden musste! Insofern, überzeugte mich das EMS Training absolut und freue mich auf die nächsten Trainingseinheiten. Eine klare Empfehlung also!